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Kapitel 6

Bild: Yentl Fasel
Bild: Yentl Fasel

Nach nur wenigen Stunden Schlaf erwacht Fay, aufs höchste erregt. Ein harter Körper über ihrem, Lippen, die an ihrer Halsschlagader saugen, bis zur Schmerzgrenze. Das wird ganz bestimmt einen Knutschfleck geben. Mit einem Mal ist sie hellwach, als sie die Energie erkennt. «Dorn, verdammt!», stöhnt sie auf. Und versucht, ihn zu fassen. Doch Dorn ist gar nicht körperlich da. Er hat den Schutzkreis, den sie um ihr Haus gezogen hat, nicht durchdringen können. Sonst wäre sie heute fällig gewesen. Da sie aber geschlafen hat, war ihr Geist ungeschützt. Ein Umstand, den er gnadenlos ausnutzen will. Auch über eine geistige Verbindung kann man viele Dinge tun. Gerade Fay hat das an der Halloween-Party eindrücklich bewiesen. Diese kleine Hexe hat es tatsächlich geschafft, dass er in aller Öffentlichkeit kommt, wie ein Schuljunge. «Fass mich an und ich bin bei dir kleine Hexe. Aber ich garantiere dir, dann gibt es kein Entrinnen mehr», verspricht er ihr. Wieder saugt er an ihrem Hals und lässt sie seine Zähne spüren. Sofort senkt Fay ihre Arme und krallt die Hände in ihre Bettdecke. «Kluge kleine Hexe», neckt er sie. Und sofort protestiert sie. «Was erlaubst du dir eigentlich!» Sie versucht aufzustehen. Doch, obwohl es nur sein Geist ist, hält er sie mühelos unter sich gefangen. «Ich bin dir noch etwas schuldig», erklärt er ihr leise. Als seine Zunge über ihre Nippel streicht, keucht Fay erregt auf und schließt die Augen. Sie sollte ihn aus ihrem Geist katapultieren und diesen für ihn verschließen. Sie könnte, ja sie müsste das unbedingt tun. Dorn ist ein verdammter Scheißkerl, schon immer gewesen und er wird es auch immer sein. Vor allem weil es ihm völlig egal ist, dass er so ist. Sein Umgang mit Frauen entbehrt jeglichem Respekt. Und er macht sie wütend, sobald er nur den Mund aufmacht. Sie sind wie Feuer und Wasser. Das wird niemals gut gehen. Dorn saugt und knabbert an ihrer Brustwarze. Fay wimmert, ihr Körper brennt lichterloh. Egal wer und was er ist, noch nie hat sie einen Magier mehr begehrt als ihn. «Ich hasse dich!», keucht sie. «Aber du willst das hier», stellt er voller Genugtuung fest. Seine Zunge wandert von ihrer Brust hinunter zu ihrem Bauch. Dorn spreizt ihre Beine. Hilflos lässt sie es geschehen, gefangen in ihrer eigenen Lust. Seine Zunge findet ihre Mitte und Fay schreit auf. Das ist zu nah, zu intim. Panisch versucht sie, die Beine zusammenzukneifen. Dorn knurrt bedrohlich. «Du hast mit dem Feuer gespielt. Jetzt musst du eben dafür bezahlen.» Dorns Hand reibt gegen ihre Pussy, bis Fay in Flammen steht und nur noch hilflos wimmern kann. Dorn ersetzt seine Hand durch seine Zunge, was Fay an den Rand des Wahnsinns treibt. «Magst du das? Magst du, wie ich dich lecke? Gib es zu, dir gefällt, was ich mit dir tue.» «Scheißkerl!», zischt sie. Dorn schabt mit seinen Zähnen über ihre Klitoris und wieder schreit Fay auf. «Ja, schrei ruhig, ich will es hören. Ich will hören, wie du die Kontrolle über dich verlierst», keucht er. Kontrolle? Die hat sie doch schon längst nicht mehr. Stöhnend windet sie sich in ihrem Bett, sie ist so kurz davor. Dorn stößt mit seiner Zunge in sie, erkundet ihre glatten Wände und schluckt ihren Saft, der ihn vom ersten Moment an trunken macht. Er fühlt, wie sich ihre Vagina zusammenzieht. Sein Daumen findet ihre Klitoris und reibt sie heftig. Mit einem lauten Stöhnen wird Fay von der hellweißen Welle erfasst und kommt. «Bald Fay. Bald werde ich mich tief in dich versenken.» Sein flüsterndes Versprechen in ihrem Ohr, lässt er Fay, keuchend und befriedigt wie noch nie zuvor zurück.

In den nächsten Tagen muss Fay zugeben, dass dieser Magier sie nicht loslässt. Der Orgasmus, den er ihr beschert hat, ist atemberaubend gewesen. Man kann wohl über Dorn vieles sagen, aber das mit dem Sex scheint er zu können. Es ärgert Fay, dass sie so oft an ihn denken muss und irgendwann im Verlauf der Woche verbietet sie es sich schlichtweg. Sie hat keine Zeit, sich von davon ablenken zu lassen, die Kampfsaison naht und Fay hat wichtige Vorbereitungen zu treffen. Die Konzentration auf ihre Aufgaben als Erste Heilerin zeigt dann auch Erfolg. Dorn bleibt zwar in ihrem Geist irgendwie präsent, trotzdem arbeitet Fay ab diesem Zeitpunkt so fokussiert wie immer.

Bild:Shotshop
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Für Ila ist es erneut das Blue Moon, das ihr hilft, noch etwas, das sich annähernd wie Normalität anfühlt, zu erleben. Cael lässt sich nicht mehr aus ihrem Leben vertreiben. Er ist nicht nur in ihrem Geist verankert, er ist real so oft bei ihr, wie es geht. Ila fühlt, dass dies bald zum Problem werden wird. Genauso wie die Cumbatsidat wird auch die Rivalität zwischen Dark Crow und Black Wolves bald wieder erwachen. Auch deshalb schmerzt es Ila, als sie das Blue Moon am Freitagmorgen verlässt. Die nächsten Monate wird sie nicht hier sein können. Nach anfänglichem Zögern hat sie nun doch entschieden, ihre Aufgabe als Heilerin vollständig wahrzunehmen. Dies vor allem aus Loyalität zu ihrer Freundin Fay. Für diese ist es die erste Saison als Erste Heilerin. Ila weiß, was für eine riesige Aufgabe dies ist. Deshalb kann sie nicht anders, als Fay zu unterstützen. Um genügend Ruhezeit zu haben, legt Ila im Blue Moon eine Pause ein. Sie ist sehr froh, dass der Chef des Blue Moon ihr das ermöglicht. Nach der Saison kann sie zurückkehren. Seufzend dreht Ila sich nun zu Milo um. Wie immer hat er sie bis zur Seitengasse, in der sie sich demanifestiert begleitet. «Du wirst mir fehlen», seufzt sie. Milo lächelt nur und meint: «Du weißt ja, wo du mich findest. Und ich freue mich, wenn du wiederkommst.» Ila umarmt ihren Freund ein letztes Mal und verlässt ihn dann.

Als Ila die Haustüre öffnet, spürt sie ihn. Erstaunt runzelt sie die Stirn. Natürlich ist Cael oft bei ihr, doch bisher hat er das Haus immer nach ihr betreten. «Ich bin nicht da. Aber ich habe dir etwas hergeschickt.» lässt Cael sie wissen. Neugierig sieht Ila sich in der Küche um. Aber da ist alles, wie immer. Auch im Wohnzimmer ist nichts zu sehen. «Wo denn?», fragt sie nach. «In deinem Schlafzimmer, natürlich», erklärt Cael. «Liegst du etwa dort? Nackt, mit einer Rose im Mund?», will sie wissen. Da Cael bereits so fest mit ihrem Geist verbunden ist, weiß sie, dass er ihren Gedanken, also eigentlich das Bild, welches in ihrem Geist aufgeflackert ist, bereits gesehen hat. Cael lacht schallend. Ila liebt dieses Lachen, das sie bisher nur selten aus ihm hat herauslocken können. Ihre Situation ist allerdings auch nicht unbedingt dazu prädestiniert, Fröhlichkeit hervorzurufen. «Geh halt hin und schau nach!», drängt er sie nun. Da Ila neugierig ist, tut sie genau das. Auf ihrem Bett liegt eine große längliche Schachtel. Vorsichtig öffnet sie diese. Zum Vorschein kommt das wohl schönste Kleid, das Ila jemals gesehen hat. Voller Staunen hebt Ila es aus der Verpackung. Es ist schwarz, aus leichtem, schimmerndem Satin. Das schmale Oberteil mit Spaghettiträgern geht in einen weiten knöchellangen Rock über. Das gesamte Kleid ist über und über mit silbernen Glitzersteinen besetzt. Vom ersten Augenblick an liebt Ila dieses Kleid. Dem Kleid beigelegt ist ein Paar schwarze Lackschuhe – sie sind perfekt zum Tanzen geeignet. «Ich hole dich morgen um 19.00 Uhr ab. Ich möchte, dass du dann dieses Kleid trägst.» Cael fühlt, wie sehr ihr dieses Kleid gefällt. Das macht ihn glücklicher, als er für möglich gehalten hat. «Hast du mich jetzt gerade nach einem Date gefragt?», erkundigt sie sich. «Nein. Wir haben morgen ein Date», berichtigt er. Nun ist es Ila, die laut heraus lacht.

 

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Das Kleid fühlt sich so gut an, wie es aussieht. Trotzdem ist Ila sehr nervös, als sie am nächsten Abend vor ihrem Haus auf Cael wartet. Was sie tun, ist völlig verrückt. «Warum sollte es verrückt sein, ein Date zu haben?», will Cael wissen. Er hat sich hinter Ila manifestiert. Nun zieht er sie in seine Arme und küsst sie auf ihre nackte Schulter. Eine Gänsehaut rieselt über ihren Körper und einen kurzen Augenblick lehnt Ila sich an seine breite Brust. «Es ist wahnwitzig, uns in der Öffentlichkeit zu bewegen. Du weißt, was es bedeutet, wenn jemand von der Cumbatsidat uns sieht?», gibt sie zu bedenken. Cael zieht sie dicht an sich, streicht sanft über ihre Arme. Sofort wird Ila ganz ruhig. Es ist immer so, wenn er bei ihr ist. Kein Mensch hat ihr jemals so viel Sicherheit gegeben und sie gleichzeitig so in ihrem innersten erschüttert. «Da, wo ich dich hinbringe, wird niemand von der Cumbatsidat sein», versichert er ihr. Noch ehe Ila weitere Einwände anbringen kann, ist sie bereits mit Cael in einem Portal. Sie landen vor einem eher unscheinbar wirkenden Gebäude. «Wo sind wir hier?», will Ila wissen. Doch Cael antwortet nicht, nimmt einfach ihre Hand und öffnet die Tür. Sie betreten einen kleinen Empfangsraum. An einem Holztischchen sitzt eine auftoupierte Blondine. Diese mustert zuerst Ila, bleibt dann bei Cael hängen. Mit einem knappen Nicken erlaubt sie ihnen, an ihr vorbei die Treppen hinunterzugehen. Lateinamerikanische Musik klingt ihnen entgegen. Ila erblickt einen mit bunten Lichtern geschmückten Raum. Eine Band spielt, rund um die Tanzfläche sind kleine Tische aufgestellt. Auf der Fläche sind bereits mehrere Paare ins Tanzen vertieft. Ila, die vor Cael die Treppe hinunter geht, bleibt fasziniert stehen. «Das ist ja ein Tanzclub», schlussfolgert sie nun. Jetzt weiß sie auch, weshalb Cael so sicher war, dass sie hier nicht erkannt werden. In Tanzclubs haben nur Mitglieder Zutritt. Allerdings hätte sie das Cael niemals zugetraut. «Möchtest du tanzen?», raunt Cael ihr ins Ohr. Mit einem strahlenden Lächeln nickt sie. Cael führt sie auf die Tanzfläche. Die Band spielt gerade Salsa und nur zu gerne lässt sich Ila auf das Spiel zwischen Mann und Frau ein. Mit Cael zu tanzen, ist für Ila eine Offenbarung. Im Tanz zeigt sich, was ihre Seelen schon lange wissen. Sie verstehen sich beinahe blind, ergänzen sich perfekt. Zum ersten Mal seit langer Zeit, wenn nicht sogar in ihrem Leben, lässt Ila sich einfach fallen. Sie kann dies, denn sie weiß, Cael wird sie auffangen. «Woher hast du das gewusst?», fragt Ila. «Unser erster Tanz. Außerdem hoffte ich, dass du als Tochter eines Mitglieds der Cuverna auch die entsprechende Ausbildung genossen hast», erklärt er. Ila lächelt. Das hat sie tatsächlich. Den Tanzunterricht hat sie geliebt. Die Musik wechselt zu Tango. Und Cael erlebt, wie ein Ruck durch Ila geht, sie sich aufrichtet und zu der stolzen Frau wird, die tief in ihr schlummert. Sie lässt sich auf den dominanten Mann ein, ohne von sich selbst abzurücken. Beide genießen es, durch den Tanz zu erfahren, was zwischen ihnen ist und wie es sein kann. Viel sprechen sie in dieser Nacht nicht. Und doch lernen sie mehr übereinander als jemals zuvor. Ila selbst schwört sich, diese Nacht immer in ihrem Herzen zu tragen. Und egal, wie das mit ihnen enden wird, und genau das wird es bald müssen, diese Erinnerung wird sie sich von niemandem nehmen lassen. Cael hält Ila fest in seinen Armen, als er sie in den frühen Morgenstunden nach Hause geleitet. An der Haustüre nimmt er ihr Gesicht in die Hände. Zart zeichnet er ihre Gesichtszüge nach. Ihre Augen glänzen und er kann sehen, wie glücklich sie gerade ist. Zärtlich küsst er sie, wartet, bis sie ihm nachgibt und seine Zunge ihren Mund erforschen lässt. Mit einem leisen Seufzen lässt Cael sie los. Ila blickt ihn sehnsüchtig an. Sie versteht, was er vorhat. Das hier soll so etwas wie ihr erstes Date sein. Und beim ersten Date kommt es nie schon zum Sex. Sie selbst wäre zwar bereit dazu, aber sie fühlt, dass es Cael wichtig ist, ihr erstes Date so enden zu lassen. So lächelt sie ihn liebevoll an und flüstert leise «Danke», bevor sie sich umdreht und geht. «Schlaf gut, mein Krähenmädchen», verabschiedet er sich.

Bild:Shotshop
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Die Kampfarena trägt den klangvollen Namen Cumbatsidat. Ihre Architektur ist eine nahezu perfekte Nachbildung des Kolosseums in Rom. Einzig das Dach ist eine moderne Stahlkonstruktion.

Die Stadt ist stolz auf diese Arena, die auch Touristen aus aller Welt anlockt. Die darin stattfindenden Kämpfe sind die besten im ganzen Land. Dies vor allem, weil sie gnadenlos und äußerst spektakulär sind. Weshalb die Kampfnächte immer tausende von Zuschauern anziehen und live in die ganze Welt übertragen werden. Die Kämpfe können so hart sein, weil Magier, die zu Kriegern ausgebildet sind, über starke Selbstheilungskräfte verfügen. Außerdem können die Heilerinnen und Heiler in den Katakomben auch schwerste Verletzungen innert kürzester Zeit heilen.

Noch ist es ruhig in der Cumbatsidat. Einzig die Fahnen der Clans, die außen auf der Fassade aufgehängt sind, erinnern daran, dass heute die neue Saison beginnt. Drinnen steht der Ring bereit, aber die große Leinwand ist noch weiß und die Garderoben der Clans leer.

Nur im Untergeschoss ist bereits Leben eingekehrt. Die Heilerinnen und Heiler haben die sogenannten Katakomben bereits wieder in Besitz genommen. Von außen sind die Katakomben nur über einen einzigen Eingang zu betreten. Dieser ist allein für die Heilerinnen und Heiler bestimmt. Ausgehend vom Versorgungsring, in dem alles nötige Material gelagert wird, über den Behandlungsring, in dem sich die für die Heilung notwendigen Räume befinden, gelangt man zur Basis. Jenem riesigen runden Raum, der das Herzstück der Katakomben bildet. Hier ist der Bildschirm, auf dem die Geschehnisse im Ring verfolgt werden können. Dies ist wichtig, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob ein Krieger aufgrund der Schwere seiner Verletzungen aus dem Ring geholt werden muss. Eine äußerst heikle Angelegenheit. Nicht nur, weil sich die Heilerinnen und Heiler bei solchen Aktionen selbst gefährden. Der Krieger muss in absoluter Lebensgefahr sein, damit sie eingreifen dürfen. Die Cuverna sieht es nicht gern, wenn sie sich in die Kämpfe einmischen. Der dadurch herbeigeführte Abbruch des Kampfes bedeutet auch die Niederlage für den betreffenden Krieger. Weshalb diese nur geholt werden wollen, wenn sie buchstäblich bereits den Kopf unter dem Arm tragen. Die Basis ist auch der Ort, an dem sich die Heilerinnen und Heiler ausruhen und alle Fäden zusammenlaufen. Seit heute ist das Fays Reich. Und jetzt gerade blickt sie ihre vier Heilerinnen und zwei Heiler für einen Augenblick stolz an. Sie sind ihre Crew. Mit ihnen zusammen wird sie heute Nacht durchs Feuer gehen. Anders kann man den Job in den Katakomben nicht beschreiben. Noch einmal atmet Fay tief durch und eröffnet das von ihr einberufene Briefing. «Ich bin froh, dass ihr alle hier seid. Wie ihr wisst, bin ich jetzt die Erste Heilerin. Das heißt, Gavins Regeln sind hinfällig. Hier in den Katakomben gilt nur noch eines: Die Losung der Heilerinnen: ‘Jeder erfährt Heilung, der sie benötigt.’ Die Alphas sind entsprechend informiert. Sollte es trotzdem Ärger geben, lasst es mich wissen. Ich kümmere mich darum.» Die letzten Worte spricht Fay mit Nachdruck. Alle hier im Raum wissen um Fays magische Fähigkeiten und zweifeln keine Sekunde daran, dass sie sich durchsetzen wird. Fay fährt fort: «Zu heute Abend. Wir haben mehrere Virilut, die wir hier aber gut im Griff haben sollten. Es sind vor allem junge Kämpfer ohne Ruf, die gegeneinander antreten. Diese können sich zwar durchaus verausgaben und sich deshalb leichter verletzen, allerdings ist die Gefahr von Scharmützeln um und im Ring zwischen den Clans kleiner.» Die sogenannten Viriluts sind Zweikämpfe, wie sie in vielen Kampfsportarten üblich sind. «Wie ihr jedoch wisst, da er auch groß beworben worden ist, steht heute auch noch ein Ultimstar um den ersten Meisterkampf der Saison an. Es werden 12 Kämpfer, von jeder Gang zwei, zur Ultimstar antreten. Bei allen sind die Alphas gesetzt, wen sie mitnehmen, ist noch offen», erklärt Fay. Filou seufzt: «Die Cuverna will es offensichtlich gleich wissen.» «Du kennst die Herren Investoren. Es muss krachen», wirft Cella ein. Fay reagiert nicht auf die Einwürfe. «Ich möchte jetzt die Aufgaben verteilen. Cella, du übernimmst den Triageraum.» Verletzte Kämpfer suchen den Triageraum auf. Es wird Cellas Aufgabe sein, sie auf die Heilungsräume zu verteilen. Mit ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihrem Organisationstalent sollte das für sie kein Problem sein. «Biene, du wirst ihr als Diagnostikerin zur Seite stehen. Alles, was ihr in weniger als zehn Minuten bewerkstelligen könnt, ist eure Aufgabe. Was mehr Zeit braucht, übernimmt Lee als Diagnostiker, ich oder Ila als Heilerin und Ayla als Haltende.» Die quirlige Biene nickt nur. «Lee, du überwachst den Bildschirm. Filou löst dich ab, solltest du als Diagnostiker gebraucht werden.» «Klar, Chef», flachst Filou. «Ila, Filou und ich übernehmen die weiteren Heilungen. Wir werden uns absprechen, wer welchen Fall übernimmt.» Während Fay spricht, blickt sie besorgt zu ihrer Freundin Ila. Ob es ihr wohl gut genug geht, um die Nacht durchzustehen? Doch Ila sitzt tatsächlich entspannt in der hinteren Ecke und lächelt sie ruhig an. «Wenn wir raus müssen, gehen Lee, Ayla und ich», bestimmt Fay.

In den oberen Stockwerken gehen die Lichter an. Die Clans beziehen ihre Garderoben, die Sicherheitsleute postieren sich. Der Bildschirm in der Basis flimmert und der Ring, noch immer leer, aber nun beleuchtet, erscheint. Die Eingangstore werden geöffnet, die Zuschauer nehmen ihre Plätze ein. Die Cumbatsidat erwacht.

«Möget ihr das Licht der Heilung stets in euch finden und ihr Heilung schenken dürfen», segnet Fay ihre Crew, bevor diese sich auf ihre Plätze begeben.

 

©by Patricia Tschannen, 2024

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