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Kapitel 7

Bild: Yentl Fasel
Bild: Yentl Fasel

Die Arbeit in den Katakomben erfordert neben einem zuverlässigen Heilslicht vor allem eine große Auffassungsgabe. Die Fähigkeit, innert Sekunden die Aufmerksamkeit und sein Können von null auf hundert aufzudrehen und sich ebenso schnell wieder zu entspannen, ist unabdingbar, will man nicht in der Hektik untergehen. Das Klima ist immer konzentriert, und wenn es darauf ankommt, ist Disziplin das höchste Gebot. Fehler, können hier Leben kosten. Das ist Fays Welt. Was sie hier tut, ist alles, was sie kann, und alles, was sie jemals tun möchte. Die erste Kampfnacht steuert auf ihren Höhepunkt zu und in den Katakomben nimmt alles seinen Lauf. Die Verletzungen sind bis jetzt nicht gravierend gewesen. Einige Knochenbrüche, Fleischwunden, Prellungen. Nichts, das Fay und ihre Crew nicht hätten bewältigen können. Auch Ila hält sich gut. Fay ist wieder einmal fasziniert, wieviel Kraft Ilas heilendes Licht hat. «Wenn sie nicht bei jeder Heilung so viel Energie verlieren würde, wäre Ila unschlagbar», denkt Fay bei sich, während sie ihrer Freundin zusieht, wie sie sich mit einer Wolldecke in einen der Heilungsräume zurückzieht. Kraft sammeln, kurz bevor der Ultimstar beginnt. Fay selbst stellt sich hinter Lee, der über den Bildschirm den Aufmarsch der zwölf Krieger beobachtet. Es ist ein wichtiger Teil der Show, dass jeder Clan seinen eigenen Auftritt hat. Zu ihrer Musik gehen sie den Weg zum Ring. Der Weg ist gesäumt von ihren Fans, die ihnen zujubeln. Jeder Clan hat nun also seinen Aufmarsch. Bald werden sie im Ring aufeinander losgehen, der Letzte, der steht, ist Sieger und wird um den Meistertitel kämpfen dürfen. Da der amtierende Meister ein Dark Crow ist, betritt Dorn zusammen mit Kai als erster den Ring. Fay schnappt unbemerkt nach Luft, als sie Dorn sieht. Sein Anblick, auch wenn es nur auf dem Bildschirm ist, macht sie nervös. Ein Umstand, den sie niemals zugeben würde. Auch das Kribbeln in ihrem Bauch versucht sie mit aller Kraft zu ignorieren. Kaum ist deren Musik verklungen, schnappt Dorn sich das Mikro des Kommentators und beginnt die Black Wolves und somit auch deren Alpha Cael zu provozieren. Es ist dieses aggressive Kriegergehabe, das Fay so sehr verabscheut. Völlig unnötig. Aber die Fans stehen drauf. Die Cumbatsidat tobt. Und Fay schüttelt nur ungläubig den Kopf. Ihr ist diese Begeisterung völlig schleierhaft. Das durchdringende Heulen eines Wolfes hallt durch die Boxen. Auftritt Black Wolves. Sofort gehen mehrere Sicherheitsleute zwischen Dorn und Cael in Position, als dieser den Ring betritt. Doch Cael macht keine Anstalten, auf Dorns Provokationen zu reagieren. Er ist nicht so blöd und riskiert seine Disqualifikation, weil er vor dem Signal auf seinen Kontrahenten losgeht. Fay will sich schon vom Bildschirm abwenden, als sie spürt, wie Lee sich versteift und leise zu fluchen beginnt. Rich Invarsiri, Alpha der Brothers of Hell, ist auf dem Weg zum Ring. Ihm folgt ein zweiter Krieger, den Fay nicht kennt. «Ein Problem für uns?», fragt Fay leise. «Dieser Bastard! Nathan ist zwar talentiert, aber ein Küken im Ring. Rich weiss genau, dass alle anderen Krieger als erstes auf ihn losgehen werden!» Sanft legt Fay die Hand auf Lees Schulter. Für seine Aufgabe am Bildschirm muss Lee einen kühlen Kopf bewahren. Er muss beurteilen, ob einer der Krieger so schwer verletzt ist, dass er wegen Lebensgefahr aus dem Ring geholt werden muss. Einen mental aufgewühlten Lee kann Fay jetzt ganz und gar nicht gebrauchen. Lee ist ein ehemaliger Brothers of Hell. Keiner weiß, warum er sich für den harten Weg der Lossagung entschieden hat. Fay erinnert sich, wie schwer verletzt er damals war. Auf seinen früheren Alpha Rich ist er überhaupt nicht gut zu sprechen. Der Gong ertönt und die Krieger gehen aufeinander los. Ein einziges Gemetzel, so erscheint es Fay. Ihr ist klar, dass sie sehr bald Arbeit bekommen werden. Die ersten Krieger sind schon aus dem Ring gefallen. Wer verletzt ist, kehrt nicht mehr zurück, sondern wird die Katakomben aufsuchen. Bereits ruft Cella die ersten Räume auf, die mit Verletzen besetzt sind. «Lass mich wissen, wenn was ist», weist sie Lee an, der zähneknirschend den Kampf verfolgt. Fay überprüft, ob auch Ila einsatzfähig ist. Sie ist schon wieder auf ihrem Posten und lässt die Crew über ihre gemeinsame Verbindung wissen, dass es ihr gut geht. Die Heilerinnen und Heiler der Katakomben haben sich über ein Ritual miteinander telepathisch verbunden. Das erleichtert die Arbeit ungemein. Es dauert keine fünf Minuten, bis Lee genau über diese Verbindung Fay zu sich ruft. «Es ist kritisch», meint er und deutet auf den Bildschirm. Mittlerweile hat sich das Feld gelichtet. Fay sieht gerade noch, wie Dorn von Rich aus dem Ring katapultiert wird. Doch das nimmt sie nur am Rande wahr. In einer Ecke des Rings liegt Nathan, regungslos. «Bewusstlos, Atmung flach. Ich denke die Milz hat etwas abbekommen, vielleicht auch die Leber», schildert Lee knapp. Fay verschafft sich einen kurzen Überblick. Noch drei Krieger sind im Ring. Es sieht nicht so aus, als ob es bald vorbei sein wird. Und der Junge sieht wirklich schlecht aus. «Leute, wir gehen raus», entscheidet sie. «Ayla, sobald wir da sind, erschaffst du den Schutzkreis. Ich will nicht, dass einer von uns auch noch unter die Räder kommt. Cella, halt uns die Vier frei.» Sofort stehen Ayla und Lee neben ihr. Sie fassen sich an den Händen und manifestieren sich Sekunden später direkt neben dem Verletzen

Bild:Shotshop
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Der Lärm ist ohrenbetäubend und die Hitze verschlägt ihnen beinahe den Atem. Aber sie haben keine Zeit, sich lange umzusehen, je länger sie im Ring sind, desto größer ist die Gefahr ins Kampfgeschehen verwickelt zu werden. Es ist Aylas Talent, Schutzkreise zu ziehen, zu verdanken, dass Fay nicht den Schuh eines Kriegers ins Gesicht bekommt. Auch diesem Umstand schenkt Fay keine Aufmerksamkeit. Ihre ganze Konzentration gilt dem vor ihr liegenden Krieger, der in diesem Augenblick mit dem Tod ringt. Ayla setzt sich auf Nathans Kopfhöhe von hin, und atmet zweimal tief ein. Ein lila Licht leuchtet auf. «Du hast ihn», stellt Fay ruhig fest. «Er ist schwach und seine Kraft schwindet schnell», erklärt Ayla. Auffordernd blickt Fay Lee an. Dieser lässt seine Hände über den Körper gleiten. Blaues Licht flackert auf. «Die Rippen sind gebrochen, die Lunge ist okay. Aber Milz und Leber haben Risse.» «Bringen wir ihn runter, damit wir ihn heilen können.» Die Zeit drängt und Fay ist sich nicht sicher, ob ihre Heilkraft ausreichen wird. Jedenfalls nicht, um den Magier in einem Zug zu heilen. «Leute, wir kommen. Ila, es kann sein, dass ich dich doch brauche», informiert Fay. «Lasst euch von uns holen. Um euch herum ist die Hölle los!», warnt Filou. Bevor sie sich demanifestieren können, muss Ayla zuerst den Schutzkreis auflösen. Ein sehr gefährlicher Moment. «Er ist sehr schwach, kann sich kaum an mir halten. Wenn ich ihn verliere, war’s das», mahnt Ayla. Einen kurzen Augenblick denkt Fay darüber nach, jetzt mit der Heilung zu beginnen, damit Nathans Seele sich besser an Ayla halten kann. Doch das verwirft sie. Es würde zu lange dauern und wäre auch für sie zu gefährlich. Sie sucht den Blickkontakt zu Ayla, sie hat den Kreis geschaffen, und sie wird ihn auch aufheben müssen. «Seid ihr bereit?» Fay spürt alle Heilerinnen und Heiler in den Katakomben. Sie weiß, sie stehen jetzt alle unten zusammen. Bereit, sie in einem einzigen Kraftakt in Sicherheit zu bringen. Auf ihr Nicken stellen sie, Ayla und Lee Körperkontakt her, jeder von ihnen berührt auch Nathan. «Auf drei. Eins, zwei, drei.» Einen kurzen Augenblick wird es kalt, ein Zeichen, dass der Schutzkreis aufgehoben ist. Dann folgt ein Ziehen und Fallen und sie stehen alle im Heilungsraum Nummer vier. Augenblicklich lässt Lee die beiden Frauen los und hilft Ayla sich bequem hinzusetzen. Fay konzentriert sich bereits auf den schwer verletzten Magier vor ihr. Sie wird alles tun, um ihn zu retten.

Fay hat keine Ahnung, wie lange sie schon dabei ist, ihr silbernes heilendes Licht in Nathans Körper zu leiten. Drei Mal hat sie Pausen gemacht, um sich selbst zu regenerieren. In dieser Zeit hat sich Ila um ihn gekümmert. Obwohl Fay das nicht Recht gewesen ist. Doch Ila ist sehr vorsichtig mit sich und ihren Kräften umgegangen. Fay ist froh darüber, dass Ila ihre Grenzen offensichtlich besser wahrnimmt und auch danach handelt. Vor einem Jahr hat sich Ila wegen ihrer eigenen Erwartungshaltung jedes Mal verausgabt. Fay vermutet, dass Ila sich immer mit ihr verglichen und sich deshalb überfordert hat. Inzwischen ist Nathan stabil genug, um sich an Ayla zu halten. Er könnte auch wieder selbständig atmen, doch das lassen sie noch nicht zu. Der Verletzte soll seine Kräfte sparen. Die Blutung seiner Milz ist bereits gestoppt. Gerade arbeitet sie daran, seine nahezu zerfetzte Leber zu heilen. Tief versunken in ihr Mitgefühl lässt sie das Licht der Heilung weiter leuchten.

Lärm, Unruhe, Aggression und die Angst sowie Überforderung von Cella und Biene reißen Fay aus ihrer Trance. «Was ist los da draußen?», fragt sie telepathisch nach. «Die Hölle», antwortet Filou trocken. Doch Fay kann auch seine Unsicherheit spüren. Alles in Fay drängt sie, zur Basis zu gehen und ihren Leuten zur Seite zu stehen. Offenbar gibt es dort ein größeres Problem und sie ist sicher, dass sie dieses lösen könnte. Vor ihr liegt jedoch noch immer Nathan, der ihre ganze Aufmerksamkeit benötigt, damit er überhaupt eine Chance hat, zu überleben. «Geh und sorge für Ordnung. Ich kann ihn problemlos halten. Er macht das inzwischen sehr gut», meint Ayla.

Es ist nicht die Hölle, aber so etwas wie der Vorhof davon. In der Basis ist das Chaos ausgebrochen. Mehrere Krieger verschiedener Clans haben sich offenbar Zutritt verschafft. Sie bedrohen die Heilerinnen und Heiler und versuchen, sie zu zwingen, sich um ihre Blessuren zu kümmern. Einige scheinen einfach Ärger zu suchen, andere sind tatsächlich verletzt und wollen nicht warten. In dem ganzen Durcheinander erkennt Fay auch mehrere Hexen, die keifend versuchen, die Heilung ihrer Liebsten zu erzwingen. Einige Sekunden betrachtet Fay das Gebaren um sie herum. Dann reicht es ihr. Wut steigt in ihr auf. Sie lässt sie kommen und mit dem laut ausgesprochenen Wort «fieu», entlädt sich diese mit einem lauten Knall. Alle Augen sind jetzt auf sie gerichtet. «Kann mir jemand erklären, was das hier soll?!», will Fay wissen. «Wir wollen Heilung!», fordert Fabrice, Alpha der Red Dragon. «Heilung kann niemals gefordert werden. Sie ist immer ein Geschenk des Heilenden. Das Licht der Heilung kann nur aus dem Mitgefühl der Heilenden erschaffen werden. Wie soll eine Heilende Mitgefühl verspüren, wenn ihr sie dermaßen bedroht?», blafft Fay den Magier an. «Alphas haben Vorrang!», knurrt Rich und baut sich bedrohlich vor Fay auf. Diese fühlt, wie sich Lee kampfbereit hinter sie schiebt. «Lass mich das machen», bittet sie ihn über ihre telepathische Verbindung. Furchtlos blickt Fay den Alpha an. «Mag sein, dass der vorherige Erste Heiler das so gesehen hat. Aber jetzt gelten meine Regeln. Hier erhält jeder Heilung, der sie nötig hat. Und im Moment ist es dein Clanmitglied, welches unsere Hilfe am dringendsten braucht. Wir sind gerade dabei, sein Leben zu retten. Und wenn du wirklich sein Alpha bist, dann hältst du jetzt die Klappe und betest, dass er es schafft!», zischt sie. Fay spürt, wie Rich zurückzuckt. «Jeder, der die Katakomben betritt, ist hier Gast und soll sich verdammt noch mal auch so benehmen! Ansonsten werde ich ihm mit Vergnügen die Tür zeigen», erläutert sie. «Und jetzt verlässt jeder, der unverletzt ist, die Katakomben. Wer Heilung nötig hat, bleibt hier und tut, was meine Leute ihm sagen.» Finstere Blicke treffen sie, doch Fay hält ihnen allen Stand. Das hier ist ihr Reich und sie wird es mit Klauen und Zähnen verteidigen.

Dorn drängt sich an ihr vorbei. Doch Fay hält ihn auf. «Wohin willst du?», fragt sie. «Gehen», antwortet er nur und strebt weiter der Tür zu. Sie fasst ihn am Handgelenk. «Ich sagte, wer unverletzt ist, geht. Du bist jedoch alles andere als das», stellt sie fest. Fay hat Blut gerochen, als er an ihr vorbei gegangen ist. Dorn knurrt, bleibt aber stehen. «Die Sechs ist frei», informiert Biene, als Fay diese nach einem Raum fragt. Unwillig folgt Dorn ihr. Jeder Heilungsraum ist magisch. Er richtet sich immer so ein, wie es die Heilerin braucht. Deshalb ist Fay auch nicht erstaunt, als sie darin einen Tisch und zwei Stühle vorfindet. «Zeig mir den Arm», fordert sie Dorn auf. «Niemand kommandiert mich herum!», blafft er. Fay hält den Kopf schräg und betrachtet den Mann vor ihr. Wie sie dieser Typ nervt. «Entschuldige, ich habe vergessen, was für ein arroganter Arsch du bist», stellt sie trocken fest. Ein Wimpernschlag und er ist aufgesprungen, und hat seine Hand in ihre Haare gekrallt. Er ist ihr so nah, zu nah. Fay wird heiß und kalt. «Vorsicht, kleine Hexe!», warnt er sie. Dorn bringt sie aus der Fassung. Seine Hand in ihren Haaren, sein sengender Blick auf ihr. 

Bild:Shotshop
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Fay ringt um Beherrschung. Das Letzte, was sie jetzt brauchen kann, ist dieses blödsinnige Begehren. «Ich möchte mir deinen Arm ansehen. Du hast dort eine tiefe Verletzung, die blutet. Es könnten Muskeln, Sehnen und Bänder betroffen sein. Wenn du in der nächsten Kampfnacht einsatzfähig sein willst, brauchst du deinen Arm», erklärt sie ihm, um einen sanften Tonfall bemüht. Langsam lässt Dorn sie los und setzt sich wieder. Er legt seinen verletzten Arm auf den Tisch. Dabei blickt er Fay unverwandt an. Der gesamte Unterarm ist offen. Die Wunde ist tief und blutet noch immer. Konzentriert untersucht Fay die Verletzung. «Wie ist das denn passiert?», murmelt sie. «Bin an den bescheuerten Nieten von Richs Kleidung hängen geblieben. Die Dinger sind sehr spitz», murrt er. «Darf ich dich heilen?», fragt Fay. «Ich habe ja wohl keine Wahl», meint er. «Es sind keine Bänder oder Sehnen betroffen. Die großen Gefäße sind auch intakt. Ein Umschlag mit Plantago Lanzeolata würde auch gehen. In einem Tag wärst du geheilt», gibt sie zu. «Aber du möchtest mich heilen», erkennt er und grinst. Fay wendet den Blick von ihm ab. Ständig schafft er es, dass sie sich ihm gegenüber verletzlich fühlt. Und von ihm unglaublich angezogen. Widerwillig nickt sie. «Dann heile mich.» Schon wieder kommt Ungeduld in ihr auf. Ist dieser unmögliche Magier

 nicht in der Lage, wenigstens Bitte zu sagen? Sie schnaubt. Okay, sie hat ihn schließlich darum gebeten, es tun zu dürfen. Sie setzt sich ihm gegenüber und fokussiert sich auf die Wunde. Fay atmet tief ein, beim Ausatmen schließt sie die Augen. Der beißende Schmerz der Fleischwunde trifft sie. Dorn hat den Schmerz schon länger, sein Körper wehrt sich gegen die offene Wunde, ebenso wie sein Geist sich gegen seine Verletzlichkeit stellt. Fay erfasst sein stolzes Wesen und erkennt seine Kriegerseele. Ihr Mitgefühl für ihn erwacht, Fay lässt es wachsen und es aus ihrer Seele in ihre Hände wandern. Dann öffnet sie die Augen. Das silberne Licht der Heilung strömt aus ihren Händen in seinen Arm. Gebannt betrachtet Dorn die Frau vor sich. Sie ist wunderschön, wie sie in ihrem silbernen Licht leuchtet. Es gefällt Dorn, dass sie einzig und allein auf ihn konzentriert ist. So müsste es immer sein. Er will sie, diese wilde, unmögliche kleine Hexe, die sogar Alphas die Stirn bietet, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Und die jetzt voller Mitgefühl, Licht und Wärme vor ihm sitzt. Bisher hat Dorn immer bekommen, was er gewollt hat. Es wird auch diesmal so sein. Dorn fühlt sich beraubt, als Fay die Heilung abschließt und das Licht und damit auch die Verbindung zwischen ihnen erlischt. «Fertig», flüstert sie und wirkt noch leicht benommen. Dorn betrachtet seinen Arm, der nun wieder völlig unversehrt ist. «Du bist gut», erkennt er. Fay glaubt Bewunderung in seiner Stimme zu hören. Sie geht zur Tür und öffnet sie für ihn. Auch Dorn erhebt sich, bleibt jedoch dicht vor ihr stehen und fixiert sie mit seinem sengenden Blick, der Fay auch diesmal aus der Fassung bringt. «Wann bist du hier fertig?», will er wissen. «Keine Ahnung. Eine oder zwei Stunden wird es noch dauern. Wenn wir Nathan wirklich stabilisieren können. Warum fragst du?», stottert sie. «Weil wir beide heute noch etwas zu Ende bringen werden.» Ohne weitere Umschweife schlingt er einen Arm um ihre Taille und zieht sie an seinen harten Körper. Er lässt keinen Zweifel daran, was er damit meint, als er seinen harten Schwanz an ihrer Mitte reibt. «Heute Fay. Und versuch nicht, vor mir davon zu laufen. Ich werde es nicht nochmal zulassen», raunt er ihr ins Ohr. Unwillig schüttelt Fay den Kopf. Und wie zum Teufel, soll sie sich jetzt wieder auf ihre Arbeit konzentrieren?

 

©by Patricia Tschannen, 2024

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Kommentare: 1
  • #1

    Markus (Samstag, 16 März 2024)

    "Heilung kann nicht gefordert werden und ist immer ein Geschenk."
    Richtig, richtig gut formuliert�. Eine wahre Message.
    Auch die Illustration... ein Cumbatsidat stelle ich mir genau so vor.
    Und dann... "Brothers of Hell". Ich liebe den Begriff. Damit lässt sich was machen�.
    Freue mich auf die Fortsetzung.